Ökoregion Kaindorf – Humus als CO2- Speicher

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Wir berichten vom Humus als CO2- Speicher. Die Ökoregion Kaindorf in der Steiermark hat sich nicht nur durch den Film „Humus – die vergessene Klimachance“ einen Namen gemacht. Wir bringen Auszüge vom zweimal jährlich stattfindenden Humus- Symposium mit einem Vortrag von Prof. Dr. Kurt Hülsbergen aus Deutschland, der in mehrjährigen Studien die Bedeutung der Bodenfruchtbarkeit als wichtigen Klimafaktor breitflächig wissenschaftlich untersucht hat.
Die Musik stammt vom Berliner Vokal- Ensemble „Aquabella“.

Zu Beginn stellen wir die Sieger aus dem diözesanen Umweltpreis vor, den Frau Mag. Hemma Opis- Pieber in der Steiermark initiiert hat. Eine Nachahmung in anderen Bundesländern ist erwünscht!
Insgesamt haben heuer wieder 35 steirische Pfarren – und mit ihnen 15. 000 Menschen – ihr Pfarrfest schöpfungsfreundlich gefeiert und viele gute Ideen in den Bereichen Mobilität, Speisenqualität, Müllvermeidung, Dekoration und Öffentlichkeitsarbeit entwickelt und umgesetzt.
Alle teilnehmenden Pfarren waren bemüht, Speisen und Getränke von den Bauern und Bäuerinnen aus der jeweiligen Region zu beziehen, auf Plastik zu verzichten und Bio-Produkte anzubieten.

Rainer Dunst, der Initiator und Obmann der Ökoregion Kaindorf stellt seine Ökoregion kurz vor. Die Ökoregion Kaindorf will in möglichst kurzer Zeit eine Vorbildregion werden, die eine ökologische Kreislaufwirtschaft betreibt und sich weitestgehend mit erneuerbaren Energien versorgt. Innerhalb von vier Jahren soll der CO2-Ausstoß halbiert werden. In weiterer Folge will die Region unter anderem durch Humusaufbau und andere CO2-bindende Maßnahmen in Richtung CO2-Neutralität gehen.
Die 7 Arbeitsgruppen setzen sich mindestens 10- Mal im Jahr zusammen und arbeiten möglichst mittels Expertenwissen an der Umsetzung ihrer Ziele. Arbeitsgruppen gibt es für die Bereiche: Energiesparen, Mobilität, Heizen/Strom, Wohnbau/Sanierung, Förderung/Finanzierung, Landwirtschaft und Kaufverhalten/Bewusstseinsbildung.
Kurzbeiträge kommen weiters von einigen Mitbegründern der Ökoregion Kaindorf: dem Bürgermeister Fritz Loidl, Karl Schirnhofer, Gerald Dunst; auch vom Geschäftsführer der Ökoregion, Herrn Mag. Joachim Ninaus.

Wir zitieren den Verleger und Drehbuchautor Werner Huemer, der zur Rettung des Klimas meint: Die Lösung liegt unter unseren Füßen! Die engen Zusammenhänge zwischen Klimaerwärmung und Bodenqualität sind bisher noch kaum diskutiert.
Werner Huemer schrieb auch das Drehbuch zu „Humus- der Film“, der erstmals im Februar im Sender 3 SAT gezeigt wird. Sehr empfehlenswert ist auch der Trailer zum Film, den man im Internet finden kann unter www.humus-derfilm.at.
Die Kernbotschaft des hoch interessanten Dokumentarfilms lautet: Wollen wir das Weltklima retten, muss sich auch in der Landwirtschaft etwas ändern! Denn die Böden sind entscheidend wichtige CO2-Speicher. Seit Jahrzehnten aber verwüsten die Ackerböden weltweit durch eine ertragsorientierte Intensiv-Landwirtschaft und geben große Kohlenstoffmengen ab.
Die qualitativ herausragende Filmproduktion ist der Zusammenarbeit mehrerer Unternehmer zu danken: Neben Wolfgang Scherz („Visualize“) sorgte Horst Schmiedel (Fa. „Filmix“, Graz) dafür, dass in Full-HD produziert werden konnte; Martin Steffens hinterließ im Filmschnitt seine Handschrift; Herbert Gupper arbeitete monatelang an den Grafik-Animationen.
Das Zustandekommen des Films, für den neben Österreich auch in Ägypten, Brasilien, Französisch-Guayana, Frankreich und Deutschland gedreht wurde, ist Karl Schirnhofer zu verdanken. Der bekannte Kaindorfer Feinkost-Unternehmer hatte nicht nur die Idee zu der Produktion, sondern betätigte sich, weil ihm die klimaorientierte Landwirtschaft ein wichtiges Anliegen ist, auch als Hauptsponsor.
Die Filmdokumentation soll künftig auch in Schulen zum Einsatz kommen.

Bei der Humus- Fachtag in der Ökoregion Kaindorf am 13. Januar wurde die praktische Umsetzung vom Humusaufbau durch den Pionier aus der Landwirtschaft, Herrn Friedrich Wenz angesprochen. Interessant war aber auch der Vortrag von Christoph Fischer über Effektive Mikroorganismen. Sie sind uns durch Peter Painer über seine Baumschule, die Gärtnerei Painer in Eggersdorf, nahe Graz seit Jahren vertraut. Wir setzen sie selbst in unserem Garten ein und stärken zusätzlich zur Pflanzzone mit den Effektiven Mikroorganismen die Vitalität unseres Schwimmbiotops.

Unser Hauptreferent ist der Wissenschaftler Prof. Dr. Kurt Hülsbergen von der TU München, der in mehrjährigen Studien die Bedeutung der Bodenfruchtbarkeit als wichtigen Klimafaktor breitflächig wissenschaftlich untersucht hat. Der Beitrag stammt vom Humus- Symposium in Kaindorf vom 24. September. Der Wissenschaftler Prof. Dr. Kurt Hülsbergen spricht zunächst über den weltweiten CO2- Ausstoß, dessen Überkapazitäten derzeit noch in den Ozeanen und in den Böden gespeichert werden. Um dem Problem Herr zu werden, müssen die Emissionen reduziert werden, durch Einsparungen von Erdöl, Erdgas und Kohle. Energie- Effizienzmaßnahmen müssen ergriffen werden.
Im ökologischen Landbau benötigt man ein Drittel des Energie- Einsatz gegenüber dem konventionellen Anbau. Biomasse zu nutzen ist gut, aber die Flächen dafür sind begrenzt. Große Chancen sieht er in der Kohlenstoffspeicherung in den Böden und lebenden Pflanzen.
Die Anreicherung von Kohlenstoff im Boden könnte 10- 15% der globalen Emissionen betragen. Das heißt, sie würden das Klimaproblem vorläufig entschärfen. Vor allem beim ökologischen Landbau.
Einer der ältesten Feldversuche besteht seit dem Jahr 1850 in Helmstedt. Anhand dieses Versuches kann man erkennen, dass Stallmist ein wertvoller Dünger und vor allem Bodenverbesserer ist, indem er sehr große Mengen an Kohlenstoff in den Boden bindet. Stallmist und Leguminosen wie Kleegras oder Luzerne ergeben ein Optimum an Bodenverbesserung und eine höhere Kohlenstoff- Bindung. Regenwürmer reagieren sehr empfindlich auf veränderte Bodenverhältnisse, bei solchen Böden aus ökologischer Landwirtschaft fühlen sie sich am wohlsten.
Probleme in der Kohlenstoff- Speicherung entstehen in Deutschland durch Biogas. Durch die Umwandlung von Grünland in Ackerfläche, man nennt dies Grünlandumbruch, kommt es zu einer massiven Kohlenstoff- Freisetzung. Dadurch muss man die Nutzung von Biogasanlagen hinterfragen und den Einsatz entsprechend den unterschiedlichen Gegebenheiten abwägen.
Günstig für eine effektive Kohlenstoffanreicherung sind Baumreihen, die ebenso die Ertragsfähigkeit im Acker steigern.

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