Vom Umgang mit Wölfen

Podcast
Flaneur und Distel
  • Vom Umgang mit Wölfen
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Die Rückkehr der Wölfe nach Österreich stellt die Bevölkerung auf einen Prüfstand. In einer Umfrage des WWF haben sich 74 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher für den Verbleib der Wölfe ausgesprochen. Doch die Gegner melden sich lautstark zu Wort. Jäger fürchten, dass der Wolf ihre Abschusspläne durcheinander bringt. Schafbauern sorgen sich um die Existenz ihrer Herden angesichts der Wolfsrisse in Salzburg, Niederösterreich und Oberösterreich. Manche Wanderer fürchten um ihre Sicherheit. Doch echtes Wissen rund um Wölfe ist rar. Die Sendereihe “Flaneur und Distel” will dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Wir sprechen mit dem deutschen Jäger und Forstwirt Ulrich Wotschikowsky über das richtige Verhalten bei Wolfsbegegnungen. Der Herdenschutzexperte Max Rossberg erklärt, welche Maßnahmen Politik und Landwirtschaftskammern sinnvollerweise setzen sollen. Der niederösterreichische Schafbauer Willi Klaffl ist ein Pionier beim Einsatz von Herdenschutzhunden und berichtet von seinen Erfahrungen.

1 Kommentar

  1. @Musikant, der Wolf ist ein natürliches Ereignis! Die Natur zu nutzen bedeutet auch immer sich ihr anzupassen, Mittel und Weg zu finden den oft widrigen Bedingungen zu trotzen. Eine große Mehrheit ist für den Wolf und auch bereit die großen Mühen der Tierhalter zu unterstützen. Eine Wiederausrottung der Wölfe wird es nicht mehr geben. Ein “weiter wie bisher ” in der Alpwirtschaft auch nicht. Herdenschutz ist eine von vielen Herausforderungen für die Landwirtschaft, aber ein nötiger Veränderungsprozess. Auch wenn’s schwer fällt…

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  2. Der Wissenschafter Max Rossberg plädiert für reine Entschädigung der Weidetierhalter, denn flächendeckender Herdenschutz bedeutet eine permanente Aufrüstungsspirale und ist nicht finanzierbar. Tatsächlich kostete ein Pilotprojekt in Osttirol für 1200 Schafe mit 2 Hirten, 6 Hunden und Pferche 46.000 Euro pro Saison, eines in Kärnten für 79 Schafe 15.000 Euro. Nur wenige Almen sind so groß wie die Kalser Ochsenalm, also würden die Kosten für alle Weidetiere in ganz Österreich einen Milliardenbetrag jährlich ausmachen. In Zeiten, da im Sozialbereich Milliarden eingespart werden – ob zu Recht oder zu Unrecht – ist das völlig illusorisch. Der Praktiker Willi Klaffl aber weiß, dass ohne eine möglichst zeitnahe solche Investition die Weidetierhaltung mit dem Wolf keine Zukunft hat. Also wird die Sache so ausgehen wie in den Abbruzzen, wo seit der Ausbreitung des Wolfes 60% der Weidetierhalter aufgehört haben. In den französischen Alpen haben 200 Wölfe letztes Jahr bereits 12.000 Tiere gerissen, trotz 3 Meter hoher Nachtpferche, 10 Herdenschutzhunden pro Herde und ständiger Behirtung. Die Abschussgenehmigung für 40 Wölfe jährlich hat das Problem nur weiter verschärft. 90 Schweizer Almen schützen sich vor nicht mehr als 4 Rudeln. Dort werden zur Abschreckung Welpen geschossen,. 17 Tiere waren zum Abschuss freigegeben, nur 9 hat man erwischt. Als eines der größten Probleme bezeichnet man dort die permanente psychische Belastung der Weidetierhalter. Diese Erfahrungen sind es, welche die heimischen Weidetierhalter mit Sorge erfüllen, nicht die 40 gerissenen Schafe des heurigen Jahres. Verschwiegen wird von den Wolfsbefürwortern, dass der Wolf in Osteuropas stets gejagt wurde und noch heute Prämien gezahlt werden für jeden getöteten Wolf. In Kroatien ist die Trophäenjagd auf den Wolf ganzjährig erlaubt. Nur eine konsequente Bejagung des Wolfes jetzt von Anfang an, die Schaffung wolfsfreier Alpen, könnte noch Erfolg haben. In Österreich ist das leider demokratisch nicht durchsetzbar, denn die einseitige Information der Wolfsbefürworter hat 74% der Österreicher auf die Seite des Wildtieres gebracht. Für unser Land ist das eine Katastrophe: 2/3 der Fläche unseres Landes eignen sich nicht für Ackerbau, dort findet die ökologischste Form der Viehhaltung statt auf Flächen, deren Biodiversität jede Naturlandschaft in den Schatten stellt. Die indigenen Samen haben schon beim EU – Beitritt ein wolfsfreies Lappland durchgesetzt, weil die Rentierhaltung anders nicht machbar wäre. Bei uns werden in Zukunft jene 20 % hochwertigster Lebensmittel fehlen, die die extensive alpine Landwirtschaft hervorbringt. Wenn man dann erkennen muss, dass der Wolf das nicht wert war, wird es zu spät sein. Dann wird es keine alten robusten Nutztierrassen mehr geben. Der Wolf aber ist so und anders nicht vom Aussterben bedroht.

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