Lesbos: „Man will nicht, dass die Leute vor Ort ein erträgliches Leben haben“

Podcast
VON UNTEN im Gespräch
  • Heidrun Primas: Zur Situation für Geflüchtete auf Lesbos
    28:52
audio
47:04 Min.
„Es ist erschütternd, aber es gibt auch viel Widerstand!“ – Proteste gegen das Megaprojekt Tren Maya in Mexiko
audio
1 Std. 00 Sek.
„Es sind die Nachkommen der Täter:innen, die sich um das öffentliche Gedenken bemühen sollten“ - Tag der Befreiung am 8. Mai
audio
59:13 Min.
„Logistikarbeit wird global verteilt, weil sonst fliegt ihnen der Klassenkampf um die Ohren“ – Von der Blockade zur Revolution
audio
1 Std. 01 Sek.
Armenien: Zwischen Veränderung und Apathie
audio
44:39 Min.
"Warum wir den Gasgipfel blockieren" - Einblicke in Mobilisierungstreffen und Gegengipfel
audio
59:59 Min.
Feminist Perspectives - #MeToo in der österreichischen Filmbranche
audio
59:10 Min.
"Sisters In Solidarity" - Wieso Frauen in Krisensituationen besoners betroffen sind
audio
51:26 Min.
Der rechtsextreme Soldat Franco Albrecht - Ein Stadtspaziergang
audio
1 Std. 00 Sek.
"It will not be peace – it will be occupation." | "I ran away and it doesn‘t feel good."
audio
46:27 Min.
Schwangerschaftsabbruch: "Die Lage in Österreich ist katastrophal" - Interview mit Pro Choice Austria

Mit einem alltäglichen Bild skizziert Heidrun Primas die Situation zwischen Lagerverwaltung, struktureller Unterversorgung und den NGOs im Lager Kara Tepe auf Lesbos. Das Kochen sei zwar erlaubt, aber eine Feuerstelle sei verboten. Hier werden doppelbödige Situationen geschaffen: immer dort, wo sich die Menschen einrichten, eine gewisse Art von Geborgenheit erzeugen wollen, dort dürfen sie es eigentlich nicht. Infrastruktur für alltägliche menschliche Bedürfnisse ist einfach nicht vorhanden.

Heidrun Primas berichtet über ihre Erfahrungen als Helfende im Lager für geflüchtete Menschen Kara Tepe auf der Insel Lesbos. Sie geht auf Hilflosigkeit ein, militärische Lösungen für zivilgesellschaftliche Probleme, autoritäre vermeintliche Lösungen, die Sichtbarkeit und Rückkehr von Lagerrealitäten nach Europa, sowie die Differenzen zwischen europäischer Lokal- und Außenpolitik. Was die Rückkehr von Lagern nach Europa, die Kriminalisierung von Hilfsorganisationen und Biopolitics mit dem Bild von Europa machen, erläutert sie in einem Gespräch mit Lale Rodgarkia-Dara.

Heidrun Primas ist Vorstand im Grazer Forum Stadtpark und seit 6. Dezember für knapp einen Monat vor Ort. Sie engagiert sich als ehrenamtliche Helferin bei der ortsansässigen NGO home for all und als Gründungsmitglied des Unterstützungsvereins Flüchtlingshilfe/refugee assistance – Doro Blancke. Zu den Weihnachtstagen hat sie mit anderen Kunst- und Kulturschaffenden einen offenen Brief an die österreichische Bundesregierung verfasst, in dem sie sich für Menschenrechte und Menschenwürde sowie die Evakuierung des Lagers Kara Tepe einsetzen.
In der Nacht auf den 9. September 2020 brannte Moria, Europas größtes Lager für geflüchtete Menschen auf der griechischen Insel Lesbos. 7400 Menschen befinden sich aktuell im Lager Kara Tepe auf Lesbos. Forderungen der Zivilgesellschaft die Lager aufzulösen und Menschen in sichere Häfen, also aufnahmbereite europäische Städte und Kommunen zu bringen, erwirkten bislang keinen Kurswechsel in der österreichischen oder europäischen Außenpolitik.

Spenden für die humanitäre Arbeit in Lesbos der Grazer Aktivistin Doro Blancke:
Kontoinhaberin: Blancke Dorothea
AT93 3842 0000 0002 7516
Betreff: Lesbos

Offener Brief von Heidrun Primas an die österreichische Bundesregierung (auf FB)

0 Kommentare

  1. Ein sehr berührender Bericht. Vielen Dank! Ich habe Doro Blancke Geld überwiesen. Diese unerträgliche Situation muss sofort beendet werden, diese Kinder, Frauen, Männer, Mitmenschen müssen in Österreich ein neues Zuhause finden.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar