Tag des feministischen Radios | “Wir wollen unsere Zukunft zurück!”

Podcast
FROzine
  • 2021_10_22_FROzine_60min
    59:50
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49:59 Min.
FERNSICHT 2024 – Blick über den Tellerrand
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Symposium der Zivilcourage 2024 | Festival der Regionen 2025
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Symposium der Zivilcourage 2024
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Open Call für das Festival der Regionen 2025
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Game Overpay: Gefahren der In-App-Käufe
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Rechtsberatung des autonomen Frauenzentrums
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Fernsicht 2024: Philippinen
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Untergrenzen im Sozialstaat – Obergrenzen für Reiche
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Flucht aus Transnistrien
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Ziviler Ungehorsam in Oberösterreich

#Stimmlagen: Das Patriarchat als Ursache für häusliche Gewalt und Feministische Kritik an der Steuerreform und am Budget für 2022. Außerdem: „Was wäre wenn… der utopische Podcast“ mit der Journalistin Nina Horaczek und dem Kulturwissenschaftler Walter Ötsch über ihre Streitschrift für mehr Phantasie in der Politik.

Patriarchale Strukturen und Machtspiele als Ursachen für häusliche Gewalt
In Österreich wurden laut Medienberichten in diesem Jahr mittlerweile 22 Frauen ermordet. Diese Femizide sind vorsätzliche Tötungen einer Frau durch einen Mann aufgrund ihres Geschlechts bzw. aufgrund von „Verstößen“ gegen die traditionellen sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen von Frauen. Eine Definition, die auf die US-amerikanische Soziologin und Autorin Diana Russell zurückgeht. Obwohl Österreich über dem EU-Durchschnitt liegt und es sichtlich mehr Schutz für gewaltbetroffene Frauen brauchen würde, wurde in Salzburg am 30. Juni 2021 das Frauenhaus in Hallein geschlossen.

VON UNTEN sprach deshalb mit der ehemaligen Leiterin des Frauenhauses Salzburg, Birgit Thaler-Haag, über die Schließung der Frauenhäuser, über die Dynamiken von häuslicher Gewalt und warum Frauenhäuser für gewaltbetroffene Frauen so wichtig sind.

Die wichtigsten Anlauf- und Beratungsstellen für gewaltbetroffene Frauen findet ihr auf der Homepage der autonomen österreichischen Frauenhäuser www.aoef.at.
Frauen dürfen nicht länger draufzahlen! Feministische Budgetrede
Verschiedene österreichische Frauenorganisationen kritisieren aktuell die geschlechterpolitische Sprengkraft der Skandale rund um Ex-Kanzler Kurz: Ganze 1,2 Milliarden Euro hätten in Kinderbetreuung investiert werden sollen – wären Kurz nicht Intrigen und seine eigene Karriere wichtiger gewesen. Auch die geplante – weder öko, noch soziale – Steuerreform, die nun trotz Kurz‘ Abtritt rasch auf Schiene gebracht werden soll, ist laut dem Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser, dem Österreichischer Frauenring, der Initiative Mehr für Care und dem Verein Feministischer Alleinerzieherinnen alles andere als ein frauenpolitisches Vorzeigeprojekt.

Ersten Berechnungen zufolge werden Männer im Schnitt doppelt so stark profitieren wie Frauen. „Diese Steuerreform ist in erster Linie ein Geschenk an Großverdiener und Konzerne. Dringender denn je bräuchte es jetzt „Mehr für Care“ – massive Investitionen in Bildung, Kinderbetreuung und Pflege, eine ambitionierte Klimapolitik sowie Gender Budgeting auf allen Ebenen. Gerade angesichts der erschütternden Enthüllungen muss die Bundesregierung Geschlechtergerechtigkeit endlich zur Priorität erklären“, so Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.

Am Mittwoch, 13. Oktober formulierten Vertreterinnen verschiedener Frauen*organisationen ihre Kritik an der ungerechten Steuerreform sowie am Budget für 2022 und präsentierten alternative Konzepte für mehr Geschlechter- und Klimagerechtigkeit in der Budgetpolitik.

VON UNTEN bringt Ausschnitte der Pressekonferenz.

Diese Ausgabe von #Stimmlagen, das Infomagazin der Freien Radios in Österreich, kommt aus der der VON UNTEN-Redaktion bei Radio Helsinki in Graz und widmet sich dem Tag des Feministischen Radios am 21.Oktober.

Diese #Stimmlagen jetzt hören.
“Wir wollen unsere Zukunft zurück!” – Teil 2
Nach Populismus für Anfänger. Anleitung zur Volksverführung. ist kürzlich ein weiteres Buch von Nina Horaczek und Walter Ötsch erschienen mit dem Titel Wir wollen unsere Zukunft zurück! erschienen.

Im Studiogespräch bei Radio FRO geben die beiden Einblicke, wie es ist gemeinsam ein Buch zu schreiben, wie es  dazu kam und was der Neoliberalismus mit den diversen Krisen, zunehmender Polarisierung, politischem Populismus und mit dem Schwinden von positiven Visionen in der Politik zu tun hat.

Der Sozialstaat und die politische Phantasie werden gleichzeitig abgebaut, sagt Ötsch und ausgerechnet die Sozialdemokraten haben dem Neoliberalismus zu seinem tatsächlichen Siegeszug verholfen.

Doch wie könnte Politik denn ausschauen, ginge es nach Nina Horaczek und Walter Ötsch? Kann es überhaupt einen guten Kapitalismus geben?

Wie kommen wir zu anderen Werte- und Belohnungssystemen? Welche Form der Politik braucht es dafür? Und was haben Bilder mit dem Lösen der Krise(n) zu tun?

In diesem utopischen Podcast geht es um Freiheit, dem Markt und dem Wesen des Menschen. Um imaginative Denkfreiheit, Solidarität, Wertschätzung, Anerkennung und Ehre. Und um imaginativen Kapitalismus.
Und es geht um Beispiele von Unternehmen, Menschen und Organisationen, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, ihre positive Utopie umzusetzen.

  • Nina Horaczek ist Politikwissenschafterin und Journalistin. Sie ist Chefreporterin beim Falter und beschäftigt sich intensiv mit Rechtsextremismus und sozialer Gerechtigkeit.
  • Walter Ötsch ist Ökonom, Kulturwissenschaftler und Professor für Ökonomie und Kulturgeschichte an der Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung. Er forscht zu Rechtspopulismus und ist Kommunikationsexperte.

Episode 6 in voller Länge jetzt hören. Dieses Gespräch als Video jetzt sehen.

Moderation: Sigrid Ecker

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