Das Politische im Werk von Pier Paolo Pasolini

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In dieser Episode von FEMPOEM liest Romina Achatz aus ihrem unveröffentlichtem Werk „Die Körper des Politischen im Werk von Pier Paolo Pasolini”.

Wie kein anderer italienischer Poet, Schriftsteller, Maler, Redakteur, Theater- und Filmregisseur begleitet der 1922 in Bologna geborene Pier Paolo Pasolini mit seinen literarischen wie audiovisuellen Werken die gesellschaftlichen Veränderungen Italiens von der Nachkriegszeit bis 1975. Seine Werke sind Indikatoren, um den gesellschaftlichen und politisch- kulturellen Wandel Italiens zu ergründen. Politik und Kunst können in seinem Schaffen unmöglich getrennt betrachtet werden. Der Schauspieler Antonio Iacono, bekannt aus Fellinis La Dolce Vita, behauptet, dass jedes einzelne Werk Pasolinis politisch sei. Es handle sich um die Politik eines Menschen, der es vermöge, Kritik in Form von Poesie zu äußern. Pasolini bezeichnet seine Filme als politische Aktionen.

In der Radiosendung beschreibt Romina Achatz unterschiedlichs
te Körper des Politischen im Werk des italienischen Poeten, Schriftstellers, Malers, Redakteurs, Theater- und Filmregisseurs Pier Paolo Pasolini. Sie beschreibt verschiedene Körper, die Pasolini in das Scheinwerferlicht seiner Werke stellt: in den literarischen sind es die friulanischen BäuernInnen, kommunistischen LandarbeiterInnen, PartisanenInnen, Antonio Gramsci und vor allem die römischen SubproletarierInnen, die der Autor zu Heiligenfiguren erhebt. Sie sind Träger politischer Utopien und Niederlagen. Die erste Schaffenszeit seiner Filme erzählt die Geschichte eines gewissen Körpertypus, nämlich die des „subproletarischen Körpers” als Passionsfigur, der im Film Il Vangelo secondo Matteo seine Matrix findet. Romina Achatz beschreibt die Gramsci Phase, die 1964 mit einem Film endet, der vom weltweiten Zerfall der Staatsmarxismen und vom Ende des italienischen Kommunismus handelt. Pasolini gibt an, dass er bis zu dem Tod Palmiro Togliattis aus dem Drang einer politischen Bewusstseinsbildung heraus Filme gemacht habe. Danach habe es große gesellschaftlich Veränderungen gegeben-Pasolini beschreibt sie als anthropologische Mutation. Pasolini schreibt zwischen 1973 und 1975 politische Pamphlete für die Mailänder Tageszeitung Corriere della sera. Diese Zeitungsartikel fungieren als Grundlage des Theorems für seinen letzten Film Saló o le centoventi giornate di Sodoma. Er handelt von den Folgen der neuen Religion des Kapitalismus beziehungsweise Konsumismus auf die Menschen: von der Verdinglichung und Homogenisierung der Körper, dem Verlust der Sinne, der Werte, der Dialekte, des Glaubens an Gott, Kirche und den eigenen Körper.

 

 

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