Otto Hans Ressler: Kardinal und Hure

Podcast
literadio – Frühjahr 2023
  • Otto Hans Ressler KARDINAL UND HURE
    30:00
audio
30:00 Min.
Übersetzen aus „kleinen“ Sprachen – ein Gewinn für den deutschsprachigen Buchmarkt!
audio
29:58 Min.
Beatrice Frasl: Patriarchale Belastungsstörung
audio
57:05 Min.
Ganna Gnedkova: Ukraine mon amour – Stimmen einer freien Nation
audio
30:00 Min.
Elena Messner: Schmerzambulanz
audio
30:00 Min.
Roland Freisitzer: Die Befreiung
audio
24:37 Min.
Lucas Cejpek, Margret Kreidl: Wien, Schwedenplatz
audio
56:14 Min.
Richard Schuberth: Die Welt als guter Wille und schlechte Vorstellung
audio
57:00 Min.
Peter Engelmann: Das Passagen Projekt – Mit Büchern philosophieren
audio
56:59 Min.
Lisz Hirn: Macht Politik böse? Zehn Trugschlüsse
audio
56:16 Min.
Hannes Hofbauer: Zensur

Die Geschichte eines Gemäldes.

Mit einem Vorwort von Christian Rainer.

„In Kardinal und Hure, wird die Geschichte eines Gemäldes, das 1912 gemalt wurde, erzählt. Nach dem Tod des Künstlers hat ein jüdischer Sammler das Gemälde erworben, der es während der Nazi-Herrschaft unter Zwang (und weit unter Wert) einem Ariseur übelster Sorte verkaufen musste. Der Sammler und seine Frau wurden in einem Vernichtungslager der Nazis ermordet. Deren Kindern gelang die Flucht.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gemälde zwar an die Kinder des Sammlers restituiert, aber vom Denkmalamt unter Ausfuhrverbot gestellt und wieder unter Zwang (und wieder weit unter Wert) dem Belvedere verkauft. In den 1950-er Jahren brachte ein Sammler die Republik Österreich dazu, Kardinal und Hure gegen ein anderes Gemälde zu tauschen.

Alle Personen in dieser Geschichte sind frei erfunden – die Geschichte selbst – ist es nicht. Sie hat sich so (oder zumindest so ähnlich) tatsächlich zugetragen. Die Brutalität der Nazis ist ebenso eine historische Wahrheit, wie die Niedertracht österreichischer Behörden gegenüber jüdischen Mitbürgern, die den Holocaust überlebt haben. Und sogar der „Tausch“, ein einmaliges Ereignis in der österreichischen Rechtsgeschichte, hat sich so ereignet.“ (Quelle: Edition Splitter)

Im Gespräch mit Daniela Fürst beschreibt Otto Hans Ressler die wahren Hintergründe, die seinem wohl fiktivem, aber nicht minder repräsentativen Roman zugrunde liegen. Die Geschichte des erfundenen Bildes „Kardinal und Hure“ von Edmund Schwarz erinnert nicht nur an die Biografie Egon Schieles und an sein berühmtes Werk „Kardinal und Nonne aus dem Jahre 1912, vielmehr erzählt diese Geschichte stellvertretend jene von wohl noch tausenden weiteren Kunstwerken, die von den Nazis geraubt und später von der Republik Österreich bis heute nicht an seine rechtmäßigen Besitzer:innen zurückgegeben wurden.

Das Buch ist in der Edition Splitter erschienen. Lesung Marius Gabriel.

Ebenfalls bei literadio nachzuhören: Otto Hans Ressler DIE VERLEUMDUNG

Schreibe einen Kommentar