China – ein Lehrstück. Buchpräsentation, Teil 5 – mit der Autorin Renate Dillmann

Podcast
Kapitalismuskritik (Ex-Vekks)
  • China5
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Audio-Ausschnitt aus dem Podcast 99:1

Wie wird eine sozialistische Gesellschaftsordnung zu einer Konkurrenzgesellschaft umgemodelt?

Zur Frage des Gewinnes:
Der Gewinn als Zwang an die Betriebe wurde über den Kredit durchgesetzt, der ihnen staatlicherseits zur Verfügung gestellt wurde.

Über die Widersprüche bzw. Hindernisse des chinesischen Wegs zum Kapitalismus: Separatismus in den Provinzen, Unzufriedenheit in der Arbeiterschaft, Handelsbilanzdefizit, Auslandsverschuldung, Inflation – all das sammelte sich während der 80-er Jahre an.
Die ganze Unzufriedenheit entlädt sich rund um die Proteste am Tiananmen-Platz, mit deren Niederschlagung nicht nur die Studenten, sondern auch die Arbeiter in ihre Schranken gewiesen wurden.

Das war keine leichte Entscheidung, die Partei entschied sich für „Weiter auf dem Weg zur Marktwirtschaft, Schluß mit lustig“, – und die ausländische Unternehmerschaft war dankbar, weiters geordnete Verhältnisse vorzufinden.
Was heißt eigentlich die Einrichtung von Klassen in einer vormals sozialistischem/egalitären Gesellschaft?
Was sind Klassen?
Warum ist deren Eigenheit mit dem Gezeter über „Ungleichheit“ überhaupt nicht begriffen?

Für die soziale Sicherheit, die hier abhanden gekommen ist, steht die „eiserne Reisschüssel“.

In China wird derzeit eine „ursprüngliche Akkumulation“ im Sinne von Marx vollzogen, die aber noch nicht abgeschlossen ist.

Was ist eigentlich bei dieser Einrichtung der Klassengesellschaft, der Konkurrenz und des Gewinnprinzips die Rolle und das Selbstverständnis des chinesischen Staates?

Na zunächst einmal den ganzen komplizierten Rechtsstaat, der eine kapitalistische Konkurrenzgesellschaft auszeichnet. Eigentumsrechte, Erbrecht, Konkursrecht. Garantien für ausländische Investoren. Gewinnrepatriierungs-Regeln.

Die Demokratie als Staatsform bewährt sich nur dort, wo der Kapitalismus bereits durchgesetzt ist. Zu seiner Einführung taugt sie nicht. Da ist gewaltsames Umkrempeln der bisherigen Verhältnisse angesagt.
Außerdem spricht für die Führer Chinas auch der Umstand gegen die Demokratie, daß ein Mehrparteiensystem sich woanders als Einmischungs-Hebel westlicher Staaten bewährt hat und auch in China als solcher eingesetzt würde.

Warum überhaupt der Flirt Chinas mit dem Westen?
Warum war die chinesische Führungsriege unzufrieden mit der Zusammenarbeit mit dem sozialistischen Lager?

Die Frage der Atombombe, die Rußland China nicht geben wollte

Man kann auch sagen, China hat sich des sozialistischen Lagers so lange bedient, bis es reif für eine Kooperation auf Augenhöhe mit der imperialistischen Welt war.

Zu den Ausgangsbedingungen des sowjetischen und chinesischen Sozialismus – wenig Industrie, unproduktive Landwirtschaft –, und zu den Besonderheiten dieser sozialistischen Experimente, die immer mit dem Kapitalismus konkurrieren wollten.
Die Frage der „Übergangsgesellschaft“ mit kapitalistischen Elementen, die in der Theorie dieser Staatswesen das Tor zum Kommunismus öffnen sollte und immer noch in den Parteiprogrammen der chinesischen KP drinsteht.
Was hat es damit auf sich?

Wenn das wirklich die Absicht wäre, worauf wartet denn die Partei dann noch? Es ist doch diesbezüglich alles erreicht!
In Wirklichkeit geht es doch darum, die Macht und die produktive Basis Chinas stets weiter zu vergrößern.

 

–– vorherige Sendungen:

Teil 1: Einleitung. Das historische China

Teil 2: Der Kolonialismus, die Entstehung der Kuomintang und der KPCh

Teil 3 – Die Kampagnen: 1000 Blumen – Großer Sprung – Kulturrevolution

Teil 4: Maos Bedeutung im Westen. China nach Mao. Die Reformen Deng Hsiao-Pings

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