reelreelreelreal: Foto- und Videoausstellung im Forum Stadtpark Graz

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Ein Beitrag zur Foto- & Videoausstellung reelreelreelreal im Forum Stadtpark
mit Sprachnachrichten der Künstler*innen, die euch in ihren eigenen Worten ihre Arbeiten näher bringen.

Danke an
Clara Wildberger, Peter Hutter, Tolga Balcı, Azgard Itambo für das Collectif Farata, Philipp Bohar, Paola Lesslhumer, Lea Blagojević, Lena Baloch, Yuliia Makarenko, Issa Touma, Jing Hong Okom Kuo

Die Sounds im Beitrag stammen von Tolga Balcı und sind ebenfalls in der Ausstellung zu hören die noch bis zum 20. Mai im Forum Stadtpark zu sehen ist.
Grafik: (c) Clara Wildberger

Aus dem Programmtext:

Kann eine Zukunft voller technologischer Möglichkeiten die Lösung für die Krisen der Gegenwart bringen, oder führen sie zu immer weiteren Problemen? Können wir durch sie Handlungsmacht erlangen, oder lenken sie uns ab, überwältigen uns mit einer Flut von Bildern und verschleiern uns den Zugriff zur Welt?

Science-Fiction brachte uns Vorstellungen vom Weltraum, interplanetares Reisen, Star Trek oder den Krieg der Sterne – und ist heute teilweise wahr geworden. Technologien verändern unser Leben und unsere Welt grundsätzlich. Der Weltraum ist unendlich, der Planet ein Körper und der Himmel ein Spiegel. Sinnlich und leicht erscheint da das Bild einer Wolke, einer „cloud“. Sie besteht aus Wasserpartikeln, aber auch aus Rechnern, Metallen oder schmutziger Energie: das Digitale ist nicht immateriell.

Die Fotografie ist ihrerseits eine mächtige Technologie. Sie ermöglicht es uns, flüchtige Momente festzuhalten, Geschichten zu erzählen und Perspektiven zu wechseln. Sie kann uns die Welt auf neue und aufregende Weise zeigen und Fenster zu Orten oder Ereignissen öffnen, die wir sonst niemals gesehen oder erlebt hätten.

“reelreelreelreal” zeigt eine Auswahl an Videos von verschiedenen Künstler:innen, die mittels eines Beamers auf eine Wand projiziert weren. Der Einsatz von Beamern als Bildpräsentationsmedium wird aufgrund seiner vermeintlich ökologischen Vorteile favorisiert. Denn das Projizieren von Fotos und Videos wird oft als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Displays wie Fernsehern und Monitoren betrachtet. Dies liegt daran, dass Projektoren in der Regel weniger Energie verbrauchen und weniger Abfall produzieren. Projektionen können auf eine Vielzahl von Oberflächen gerichtet werden, die bereits vorhanden sind und erfordern daher keine zusätzlichen Ressourcen wie Bildschirme oder Monitore. Diese Displays werden oft aus Materialien hergestellt, die energieintensiv und am Ende ihrer Lebensdauer schwer zu recyceln oder zu entsorgen sind. Darüber hinaus können sie viel Energie verbrauchen, insbesondere, wenn sie über längere Zeiträume betrieben werden.

Die Installation im Forum Stadtpark zeigt eine digitale Auswahl an internationalen und lokalen Beiträgen, die nicht physisch transportiert oder produziert werden mussten. Aufgrund technischer Limitationen der Projektoren sind die Beiträge bei Tageslicht kaum sichtbar und die Installation kann nur bei Dunkelheit wahrgenommen werden. Es zeigt somit auch, wie flüchtig die rein digitale Darstellung ist. Aus diesem Grund nutzen die lokalen Künstler:innen Tolga Balcı, Yuliia Makarenko, Paola Lesslhumer, Lena Baloch, Lea Blagojević und Philipp Bohar den Hauptraum des Forum Stadtpark während der Ausstellungszeit als Labor für ihre künstlerische Praxis. Die Beiträge aus ihren Arbeiten werden gemeinsam mit internationalen Arbeiten von Collectif Farata, Jing Hong Okorn Kuo und Issa Touma als Foto- und Videocollage präsentiert und sind erst bei Einbruch der Dunkelheit zu sehen.

Die Künstler:innen wurden von Clara Wildberger eingeladen und die Installation von ihr gemeinsam mit Peter Hutter und Tolga Balci konzipiert.

Die Projektionen beinhalten Fotos und Videos mit einem politischen oder aktivistischen Hintergrund, die sich mit den aktuellen ökologischen und gesellschaftlichen Krisen im globalen Kontext auseinandersetzen. Die einzelnen Arbeiten können als Aufforderung verstanden werden, nicht den Blick von den realen Problemen abzuwenden, uns nicht von der Faszination technologischer Innovationen überwältigen zu lassen — sondern uns stattdessen aktiv mit den Konsequenzen und Herausforderungen zu befassen, uns um alternative Lösungen kümmern. Es ist, als wären wir bereits in der Zukunft.

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