Wartezone Spielfeld – Parlamentarische Kontrolle an der Grenze

Podcast
Crossing Borders – über Menschen und Grenzen
  • Wartezone Spielfeld - Parlamentarische Kontrolle an der Grenze
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Im südsteirischen Spielfeld wurde im Oktober 2022 die „Expo“ oder „Wartezone Spielfeld“ zur Unterbringung von Asylsuchenden (wieder)eröffnet; ein Polizeiareal mit riesigen Zelten, die 2015 direkt am Grenzübergang aufgestellt worden waren, als in dem kleinen Grenzort mit 600 EinwohnerInnen  mehr als hunderttausend Schutzsuchende über Slowenien und die Balkanroute hier ankamen. Spielfeld ist seither auch ein Symbol für die Solidarität der Zivilbevölkerung in der Steiermark, die hier 2015 über Monate Kleidung verteilte, Tee ausschenkte und Suppe kochte.

8 Jahre später, im Oktober 2022, war es angesichts der Zustände den Spielfelder Zelten erneut notwendig, das Mikrofon mit Suppentopf, Thermoskanne und Spendenkartons zutauschen und statt der Produktion von Sendungen von der und über die Grenze, gemeinsam mit vielen anderen aus der südsteirischen Zivilbevölkerung, die Ankommenden mit warmer Kleidung, Hygieneartikel, Medikamenten und warmem Essen zu versorgen.

Seit Ende März 2023 sind die Zelte der Wartezone Spielfeld wieder im Dornröschenschlaf. Die Wartezone wurde mit 29.3.2023 offiziell deaktiviert; kann aber je nach Bedarf wieder in Betrieb gehen, so das Innenministerium. Das gibt uns die Möglichkeit, einen eingehenden Rückblick auf die Zeltunterbringung von Asylsuchenden in den Wintermonaten ’22/23 zu wagen und zu ergründen, wie es der Zivilbevölkerung mit Solidarität, Kreativität und starken Netzwerken ein zweites Mal nach 2015 gelungen ist, in Spielfeld ein menschliches Ankommen zu ermöglichen.

Im ersten Teil der Wartezonen-Serie beleuchten wir die parlamentarischen Aufarbeitung der „Unterbringung von Asylsuchenden in Spielfeld“. Dank einer Anfrage von Steffi Krisper von den Neos aus dem Februar 2023, legte das Innenministerium im April Details zu den Menschen, den Ausgaben und den Lebensbedingungen der Zeltunterbringung im Winter offen. Das bietet auch die Möglichkeit zu einer breiteren Auseinandersetzung mit den menschlichen, rechtlichen, ökonomischen und ökologischen Aspekten der Entscheidung, stark geschwächte Menschen statt in festen Gebäuden über Wochen bei Minusgraden hinter Zeltplanen leben zu lassen.

Die Musik dieser Ausgabe von Crossing Borders bringen jene Menschen aus Syrien, Eritrea, dem Sudan, Algerien und Marokko mit, die es trotz widrigster Bedingungen im Winter über die Balkanroute bis in die Spielfelder Zelte geschafft haben.

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