Zuerst muss man sich mal an den Gedanken gewöhnen, dass die Artists/Musikerinnen und Songwriter selbst auch eine Plattensammlung haben. Songs anderer Leute besser finden, als die eigenen und sich aneignen. Johnny Cash saß nach seinen Shows in den 60ern mit einem Kofferplattenspieler auf seinem Hotelbett und hörte sich Bob Dylan Platten an.

Wenig später nahmen sie zusammen seine und Dylans Songs auf nicht ohne erst ihren gemeinsamen Hero Hank Williams bei einem ersten Kennenlernen zu Covern.

Bob Dylan and Johnny Cash Cover „I’m So Lonesome I Could Cry“

Das war 1967. 1997, 30 Jahre später, sitzt Beck wiederum in einem Hotelzimmer und Cash erklärt ihm via Videobotschaft warum er seinen Song «Rowboat» für die American Recordings coverte. Beck scheint gerührt.

Johnny Cash talks about Beck

Es gibt die weirden Songs, die durch die Kommerzler (das muss man wertend stehen lassen, obwohl Nebraska ein wirklich gutes Album ist) plötzlich eine andere, seltsam erhabene Note kriegen. zB.: als Bruce Springsteen die Avantgardler von Suicide (Alan Vega) coverte…

Bruce Springsteen „Dream Baby Dream“

Retour wird es auch oft gut… wenn zb.: Casiotone for the Painfully Alone (Owen Ashworth) Bruce Springsteen covert.

Casiotone for The Painfully Alone „Streets of Philadelphia“

Aber auch Jahrhundert-Monumente auf Augenhöhe wie Jimi Hendrixs – All Along The Watchtower sind so entstanden. Bob Dylan meinte angeblich als er Hendrix Version hörte: so habe er es gemeint.

Die Halblustigen gibt es natürlich auch. Wie zB.: Travis mit Hit Me Baby One More Time, das als das mp3 Napstering erfunden wurde Viral ging… Aber «Die nehmen wir nicht mit. Die lassen wir hier» – Ein Element of Crime – Zitat, ein Cover von mir quasi. Wie deren Cover-Album Titel : Fremde Federn (Das «Cover-Magazin» verdanke ich Giant Sands gleichnamigen Cover-Album…)

Und he, es geht um gute Musik. E klar.